Seit über zwei Jahren bin ich jetzt schon ein intensiver Konsument von Podcasts. Ehrlich gesagt, es wundert mich, dass sie sich als Medium im Mainstream scheinbar immer noch nicht durchgesetzt haben. Das könnte daran liegen, dass es gar nicht so leicht ist, in der Masse der Angebote die für einen interessanten Sendungen zu finden. Die Geschmäcker sind verschieden, und vielleicht gibt es keine zwei Menschen, die genau die gleichen Podcasts abonniert haben. Ich kann also eigentlich nur von mir sprechen, und das tue ich jetzt auch:
Bei mir persönlich fallen im Durchschnitt knapp zwei Stunden potentielle Podcasts-Hörzeit täglich an (Auf dem Weg zur Arbeit, beim Joggen, bei Radfahrten, bei Hausarbeit). Einen Teil dieser Zeit fülle ich auch gerne mit Musik oder gelegentlichen Hörbüchern1, Stille geht hingegen gar nicht;-). Ich kann also nicht alles hören, was mich entfernt interessieren könnte, sondern muss Prioritäten setzen. Dabei interessiere ich mich grundsätzlich nur für Audio-Podcasts, da ich auch so schon genug auf Bildschirme starre, und auf Video deswegen verzichten kann. Meine Lieblings-Podcasts sind:
- TWIT(Englisch): Leo Laporte und Friends lassen sich über Aktuelles aus der Tech-Welt aus. Klasse finde ich, wie der optimistische Leo und der Berufs-Skeptiker John C. Dvorak „Good Cop/Bad Cop“ gegenüber neuen Produkten und Technologien spielen.
- FLOSS Weekly (Englisch): Randal Schwartz, Jono Bacon und Leo Laporte interviewen einmal wöchtentlich Open-Source-Entwickler, Projektleiter oder Schriftsteller. Hier geht es in erster Linie nicht um Zahnpflege, sondern um „Free Libre Open Source Software“
- The Basketball Jones (Englisch): Zwei junge Kanadier, die fünf Mal täglich über das aktuelle Geschehen in der NBA quatschen.
- Stackoverflow (Englisch): Der Podcast zur gleichnamigen Seite. Joel Spolsky und Jeff Atwood sind beide als Blogger mehr oder weniger von der Bildfläche verschwunden, doch ihre Diskussionen über Stackoverflow und Software-Entwicklung im Allgemeinen sind interessant und doch niemals so technisch, dass das Zuhören übermäßig anstrengend würde.
- You look nice today (Englisch): Ich geb’s zu: Die Hälfte von den Anspielungen und Witzen von lonelysandwich, scottsimpson, und hotdogsladies verstehe ich nicht. Über die andere Hälfte kann ich immer noch genug schmunzeln, damit es sich für mich lohnt. In letzter Zeit erscheinen nur noch sporadisch neue Episoden.
- Chaosradio Express (Deutsch): Mit „Express“ haben die oft über zweieinhalb Stunden langen Beiträge in diesem Podcast nicht viel zu tun, dafür ist der Moderator Tim Pritlove einfach zu neugierig und löchert seine sehr kompetenten Gäste mit kniffligen Fragen. Die Bandbreite der Themen geht von diversen Programmiersprachen über politische Themen und Netzkultur bis zu Piraten. Alles was der echte Nerd also braucht;-) Hier wähle ich mir nur die Episoden aus zu Themen, die mich interessieren, lerne dann aber dabei eine Menge.
Wie gesagt, genau diese Kombination wird wohl für keinen zweiten Menschen das Optimum darstellen. Sich mal mit Podcasts zu beschäftigen kann ich allerdings ganz allgemein weiterempfehlen.
1 Ich bin seit neuestem Audible.de-Kunde. Ein Fazit gibt es aber erst in ein paar Monaten dazu