Stromverbrauchsmessung

Letzte Woche flatterte unsere Strom- und Gasrechnung rein, und offenbar ist unser Verbrauch im Vergleich zu Vorjahr erheblich gestiegen. Da fragte ich mich schon, woran das liegen kann und habe mal recherchiert, wie man den Strom einfach und kostengünstig messen kann. Wie sich herausstellt, muss man dafür nicht mal etwas kaufen, bei enercity kann man etwa als Kunde ein Messgerät für eine Woche kostenlos ausleihen, und sowas ist wohl auch bei anderen Energieversorgern üblich.

Letzten Samstag sind wir also zum Enercity-Kundencenter am Kröpcke gefahren und haben so ein Gerät mal ausgeliehen. Die Verwendung ist wirklich einfach, weswegen ich darauf nicht weiter eingehen muss: Man schaltet das Gerät einfach zwischen Steckdose und Verbraucher. Leider lässt es sich für den Herd (Starkstromanschluss) und die Deckenleuchter (hängen nicht an der Steckdose) nicht verwenden. Also dann zu den Messergebnissen! Die folgenden Erkenntnisse sind wahrscheinlich für niemanden außer mich interessant, aber das hindert mich nicht daran sie hier mal festzuhalten:

  • Der Kühlschrank ist einer der Haupt-Verbraucher in unserem Haushalt. 1,3 kWh pro 24h habe ich gemessen, das macht also etwa 142 € im Jahr! Ich habe dann nochmal 24h gemessen, dann kam ich auf nur 0.86 khW. Es hängt also wohl stark davon ab, wie oft man den aufmacht und was man alles rein tut. Beim Wetter gab es keinen großen Unterschied – wir haben zur Zeit „Sommer“, aber besonders warm ist es nicht…
  • Einmal Spülmaschine im „Eco“ Programm kostet etwa 25 ct. Das ist immerhin deutlich weniger als im schnelleren „Auto“ Modus, bei dem die Stromkosten sogar bei 40 ct liegen. Die Waschmaschine ist im Vergleich etwas sparsamer, einmal Wäsche waschen bei 40° kommt auf 0,64 kWh, also knappe 20 ct.
  • Die meisten Geräte die scheinbar nichts tun wenn sie nicht im Betrieb sind (Waschmaschine, Toaster etc.) ziehen dann auch tatsächlich keinen Strom. Bei uns gab es folgende Ausnahmen:
    • Mikrowelle (mit Uhr): 0,9 W,  also etwa 2 € im Jahr
    • Lautsprecher-Boxen: 0,5 W
    • Fernseher: 0,4 W
    • Drucker: 0,4 W
  • Handy laden kostet fast nichts – weniger als 1 ct, also auch auf’s Jahr gerechnet maximal ein paar Euro
  • Den Herd konnte ich ja nicht messen. Von den anderen Haushaltsgeräten hat der Wasserkocher (2150 W) und die Mikrowelle (1300 W) die höchste Leistung.
  • Bei unserem Staubsauger macht es nur einen geringen Unterschied, ob er mit maximaler (800 W) oder minimaler (600 W) Stufe läuft. Also dann besser gleich aufdrehen:-)
  • Ob wir beim Fernseher gerade ein Video ansehen oder nur in einem Menü navigieren macht überhaupt keinen Unterschied. (54 W)

Als Berechnungsgrundlage gehe ich von runden 30ct/kWh aus, was ziemlich genau am aktuellen Preis dran ist. Die Entwicklung der Preise der letzten Jahre kann man hier nachvollziehen:

 

Quelle: BDEW-Strompreisanalyse Mai 2017