Centralia und tote Männer

Podcasts sind ein wirklich größartiges Medium, und so suche ich immer wieder mal nach neuen interessanten, informativen oder lustigen Sendungen. Vor ein paar Tagen habe ich die Episode von Radiolab zum Thema Cities gehört. Der letzte Abschnitt der Episode beschäftigte sich mit dem Schicksal des Ortes Centralia, bis 1962 eine normale Kleinstadt von 2000 Einwohnern in Pennsylvania, USA. Dann jedoch entzündeten sich unterhalb der Stadt befindliche Kohlevorkommen, und brennen bis zum heutigen Tag.

Hin und wieder brach die Erde auf und Feuer und Rauch manifestierten sich an der Oberfläche. Verständlicherweise war es vielen Bewohnern nicht geheuer, nur wenige Meter über einem Großbrand zu wohnen, und so ist Centralia mittlerweile beinahe verlassen — etwa ein Dutzend lebende Bewohner halten noch die Stellung. Der Friedhof der Stadt wächst allerdings weiter, denn viele Ex-Centralianer kommen nach dem Tod an diesen Ort zurück. In Centralia gibt es also nur noch alte und tote Männer (und Frauen).

Centralia wafting

Als Kohlebrand bezeichnet man Erdbrände, die sich in einem Kohleflöz oder in umgelagerter Kohle entwickelt haben. Sie entstehen oft spontan, wenn die Kohle mit Luftsauerstoff in Berührung kommt.

Wikipedia: Kohlebrände

Der Luftsauerstoff kann mit der Kohle durch natürliche Begebenheiten in Verbindung kommen, häufig ermöglichen aber erst durch den Menschen geschaffen Bergbauschächte die Zufuhr von Sauerstoff. Deswegen ist natürlich das Ersticken des Feuers, also die Trennung von der Sauerstoffquelle, eine gute Methode, um den Brand zu löschen.

Häufig entstehen die Brände unter Tage in einem Alten Mann, in dem Restkohle zurückgelassen wurde.

Alter Mann/Toter Mann bezeichnet also ein nicht mehr genutztes Bergwerk – wieder was gelernt!

Im Saarland gibt es übringens einen Brennenden Berg. Vielleicht kann ich mir das irgendwann selbst mal ansehen…

Brezeln

brezel
Seit etwa 2 Jahren komme ich von diesem Zeug nie lange weg. Den Stoff gibt es in zwei ganz unterschiedlichen Varianten, und sowohl die kleinen knusprigen wie die großen weichen haben es mir angetan.

Meine Lieblings-Bäckerin Tahina wollte sich nach dem großen Erfolg ihrer Kuchen auch über die Zubereitung der salzigen Köstlichkeiten informieren. Dabei haben wir festgestellt, dass Brezeln nach traditionellem Rezept oft Schweineschmalz enthalten. Das ist nicht nur irgendwie blöd für Vegetarier wie mich, sondern auch für Muslime und Juden ein Problem. Zum Glück:

Kaum noch Schweineschmalz in Brezeln
Region – Die meisten Bäcker verwenden bei der Herstellung von Brezeln Margarine. Aus Rücksicht auf Muslime und Vegetarier wird schon lange auf traditionelles Schweineschmalz verzichtet.
Quelle: Stimme.de, über die intoleranten und dummen Kommentare zum Artikel sollte ich mich nicht mehr aufregen. Warum kommentieren eigentlich fast nur Idioten auf Nachrichtenportalen? Bei fachspezifischen Foren ist das Niveau deutlich höher.

Man kommt also auch ohne Schweineschmalz aus – Bäckermeisterin Tahina könnte diese Zutat also substituieren, nicht aber eine Lauge, damit die gute Laugenbrezel ihrem Namen gerecht werden kann. Üblicherweise wird dafür Natronlauge benutzt, die Lösung von Natriumhydroxid in Wasser. Ich rate allerdings davon ab, damit leichtfertig in der eigenen Küche herumzuspielen, denn Natronlauge ist stark ätzend, und bereits geringe Mengen können Haut und Augen schädigen. Man sollte es auch niemals in den Abfluss kippen, ohne es vorher mit einer Säure neutralisiert zu haben. Ich denke, das muss nicht unbedingt in unserer Küche passieren…
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Sobald Tahina Zugang zu einem Labor hat, kann sie sich also am Herstellen von Brezeln versuchen. Bis dahin muss ich wohl weiter zum Bäcker gehen…