Präsentationstraining

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In den letzten beiden Tagen konnte ich eine willkommene Auszeit von der RCP-Programmierung nehmen und habe gemeinsam mit 5 meiner Kollegen an einem Präsentations-Training teilgenommen. Drei Aspekte waren dabei von zentraler Bedeutung: Körpersprache, Stimme und die Struktur des Vorgetragenen. Gerade die Körpersprache macht wohl einen deutlich größeren Unterschied, als ich bisher gedacht hätte. Jeder kennt diese Statistiken, dass diese „Oberflächlichkeiten“ den Eindruck zu 70% oder mehr prägen sollen, aber bisher habe ich die immer für Humbug von Trainern gehalten. Wenn man aber Video-Aufzeichnungen einer eigenen Präsentation sieht, kommen einem diese Zahlen weit weniger absurd vor. Wenn man selbst spricht, hört man nicht wirklich wie man etwas sagt und wie die Körpersprache dabei ist, weswegen man sich in seiner Wahrnehmung auf den Inhalt konzentriert. Wenn man sich selbst aus der dritten Person betrachten kann, ist das eine ganz andere Situation. Das ist wohl auch der Grund, warum Lara Croft in den Tomb-Raider-Spielen soviele Polygone spendiert bekommen hat, statt wie 1.st-Person-Shooter Helden nur aus einer Knarre zu bestehen:-)

Alle die wir beim Training dabeiwaren, haben bei der Präsentationstechnik teilweise erheblich Fortschritte gemacht. Ich hoffe, dass ich das Gelernte auch praktisch werde umsetzen können, bevor ich wieder alles vergesse. Ein paar Punkte, die ich mir in Zukunft bei Präsentationen zu Herzen nehmen möchte, trage ich hier zusammen:

  • Laut sprechen. Man hat mir immer schon gesagt, ich müsste lauter, deutlicher und langsamer sprechen. Ganz schön viel auf einmal. Der entscheidende Tipp ist, sich einfach auf laut zu konzentrieren. Der Rest kommt dann beinahe von alleine
  • Fester Stand: Füße parallel, maximal Schulterbreit, das Körpergewicht auf beiden Beinen ruhend. Total ungewohnte Art zu stehen für mich, aber es wirkt souverän, wenn man es ersteinmal verinnerlicht hat, weil man nicht mehr so leicht ins „Schwanken“ kommt
  • Gestik: Möglichst große, langsam ausgeführte Gesten, und zwar im „positiven Bereich“ oberhalb der Gürtellinie. Wenn die Hände gerade nichts zu tun haben, sollten sie möglichst locker am Körper herunter hängen, statt mit einem Stift rumzuspielen oder sich gegenseitig durchzukneten.
  • Präsentation != Vortrag != Vorlesung. Eine technische Spezifikation mit reichlich Detailwissen eignet sich nicht, um einen guten freihändigen Vortrag zu halten. Den Text soweit wie möglich reduzieren in den Folien, die bei einer Präsentation verwendet werden — Zusätzlich kann man natürlich trotzdem detaillierte Folien erstellen und zur Verfügung stellen, aber eben nicht für die Präsentation benutzen.
  • Peinlichkeit: Bei einer Präsentation werden einem Fehler unterlaufen, und man wird Sachen vergessen. Das ist so, aber das ist gar nicht so schlimm. Statt sich zu entschuldigen, zur Decke zu starren oder herumzustammeln, einfach überspielen und weitermachen. Dann fällt es wahrscheinlich nicht einmal auf, dass man gerade etwas Wichtiges Vergessen hat;-)
  • Blickkontakt: Das man irgendwie vage Blickkontakt mit dem Publikum herstellen sollte, war mir wohl schon vorher klar. Aber jetzt ist mir etwas klarer, wie man dabei vorgeht. Man sucht Blickkontakt mit einer Person und erzählt dieser Person (trotzdem in saalfüllender Laustärke^^) praktisch einen oder zwei Sätze, und dann wendet man sich der nächsten zu, die am besten nicht direkt daneben sitzt. So arbeitet man nach und nach die Zuhörer oder bei größeren Präsentation Gruppen von Zuhörern ab.

Wenn man weniger Infos auf den Folien unterbringt, langsam und unaufgeregt spricht und sich bewegt, den Zuhörern genug Zeit zum durchscannen der Folien gibt und dabei darauf achtet, nicht zu überziehen, wird man nicht sehr viele komplexe Sachverhalte vermitteln können. Und das ist wohl ein ganz wichtiger Punkt – Bei einer Präsentation ist das, anders als bei einer Prüfungssituation in der Uni, wohl auch kein großes Problem. Wenn technische Details noch unklar sind, können die wohl auch im Anschluss geklärt werden, wenn ersteinmal ein gewisses Interesse durch eine spannende Präsentation geweckt wurde. Wenn hingegen alles richtige und wichtige gesagt wurde, die Zuhörer aber erschlagen auf der Tischplatte liegen, hat man nicht viel erreicht;-)

Nun bin ich weit davon entfernt, das alles so einfach umsetzen zu können, was ich hier geschrieben habe. Aber ich möchte es in Zukunft wenigstens versuchen, und nach und nach besser in diesem Bereich werden. Das bringt mir mittelfristig wohl deutlich mehr, als noch eine weitere Programmiersprache zu lernen…

Ein Kommentar

  1. klingt gut, dann mal ran an den speck
    ich hab ja auch bald mal wieder nen vortrag, mal sehen wie ich mich da schlage 😀

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