Vor einem Jahr habe ich
Ruby ist eine „Scriptsprache“, genauso wie Perl oder Python. Das heißt vor allem, dass sie interpretiert und nicht kompiliert wird, und dass dynamische Typisierung verwendet wird. Dadurch eignen sich Scriptsprachen gut dazu, schnell kleine Programme zu entwickeln, sind aber prinzipiell weniger geeignet für große Projekte mit vielen Abhängigkeiten (weil das Sicherheitsnetz der statischen Typisierung nicht gegeben ist) und performance-kritische Anwendungen (weil das Programm zur Laufzeit in Maschinencode umgewandelt werden muss). Wobei es mittlerweile riesige Projekte in Perl und Ruby gibt, und auch Computerspiele mittlerweile in Python programmiert werden können. Allgemein scheinen dynamisch typisierte Sprachen im Kommen zu sein, wobei man allerdings dynamische Typisierung nicht mit schwacher Typisierung verwechseln sollte: In Ruby etwa werden die Typen zwar erst zur Laufzeit, beim Aufruf der entsprechenden Stelle im Code, überprüft. Aber sie werden halt überprüft, und wenn der Typ des übergebenen Objekts unpassend ist, dann wird das Programm abgebrochen. In PHP und Perl würde in vielen Fällen einfach weitergemacht, was zu schwer nachvollziehbaren Fehlern im Programm führen kann.
Als Ruby-Version habe ich mich für das normale Ruby 1.8.6 für Windows entschieden. Jruby, XRuby, Groovy, IronRuby usw hören sich auch interessant an, aber erstmal wollte ich mit der Standard-Variante anfangen. Im Gegensatz zu perl, das sich unter Windows zu fühlen scheint wie ein Tiger im Zoo, ist die Installation bei Ruby wirklich kinderleicht und man kann sofort anfangen, Programme zu schreiben und die Konsole zu nutzen:
Ein Ruby Programm kann man einfach ausführen, in dem man eine *.rb
-Datei doppelklickt, und die interaktive Ruby-Shell erreicht man durch den Befehl irb
in der Windows-Kommandozeile. Auch sehr praktisch:
y:\ruby\projects>irb
irb: load "hello.rb"
=> true
irb: hello("World")
helloWorld
Man kann also Ruby-Quellcode mit dem load
-Befehl in irb laden und dann die dort definierten Klassen und Methoden nutzen. Sowas kann beim Debuggen natürlich sehr nützlich sein.
Nach einiger Zeit mit Notepad++ habe ich natürlich nach einer echte IDE verlangt, da ich ein verwöhntes Eclipse-Kind bin.
Ich versuche es mal mit Aptana als Standalone-Produkt. Das Programm basiert auf Eclipse, konzentriert sich aber auf Webentwicklung und ist open source sowie in der Standard-Version auch kostenlos.